Kinder- und Jugendlehrgang des Aikido-Verbandes Schleswig-Holstein
Der MTSV Hohenwestedt war wieder Ausrichter des Kinder- und Jugendlehrgangs des Aikido-Verbandes Schleswig-Holstein. Es war der einzige Lehrgang für diese Zielgruppe, der ausreichend Anmeldungen hatte. Lehrende waren die Hohenwestedter Trainer Detlef Kirchhof, 3. Dan, und Jessica Neuschl. Die beiden hatten sich als Thema „Abwehr gegen rückwärtige Angriffe“ ausgewählt. Wenn man Kirchhof-Neuschl „bucht“, bekommt man die volle Ladung: Bewegung, Spaß Spiele, abwechslungsreiches Angebot, ausführliches Ukemi-Training ... – also eigentlich alles, was einen Kinder- und Jugendlehrgang ausmacht.
Am Samstag wurde fast vier Stunden auf der Matte trainiert und nie hatte man den Eindruck, dass es langweilig wurde. Hier jetzt alle Angebote aufzulisten ist müßig. Es war aber auch toll zu erleben, mit welchem Elan, welchem Spaß und Enthusiasmus die jungen Aikidoka ihren Lehrern auf dem Weg folgten. Natürlich gab es genug Pausen zum Erholen, Chillen, Quatschen und Essen, um den Speicher wieder aufzufüllen. Die Eltern der Hohenwestedter Aikidoka hatten Leckeres zur Stärkung mitgebracht: Muffins, Rohkost, Kuchen, Käsespieße.
Damit der Bewegungsfluss nicht abriss, gab es abends eine große Schnitzeljagd durch den Hohenwestedter Park und durch den Ort. Bäume mussten identifiziert werden und Wege nach Fotos gefunden werden, um die jeweils nächste Aufgabe zu finden. Ein WC-Stopp bei Detlef zu Hause, der allen kurz noch seine Bonsai-Sammlung zeigte, musste auch sein. Das Ziel lag unweit des Dojos, wo in einem Baum versteckt eine Schatzkiste lag. Nachdem per Zahlencode das Schloss geöffnet worden war, freuten sich alle über Naschis und einen Schlüsselanhänger mit dem Aikido-Kanji. Jessica erwartete dann alle mit warmem Kakao. Nach einer Gute-Nacht-Geschichte ging es dann in die Schlafsäcke. Es kehrte schnell Ruhe ein. Sonntag um 8 Uhr gab es ein Frühstück mit Kakao. Dann ging es wieder auf die Tatami und es wurde nochmals 1,5 Stunden intensiv trainiert. Jessi und Detlef ließen auch Zeit und Raum für Einzelvorführungen oder das Vorstellen der Lieblingstechnik.
Um 12 Uhr beendeten Jessica und Detlef den Lehrgang und die erschöpften Kinder und Jugendlichen wurden wieder an die Eltern übergeben.
Ein Nachsatz, den ich mir nicht verkneifen will:
Bei dem Einsatz von uns mit Planung, Organisation (Listen, Halle buchen, Dojo vorbereiten, nachbereiten, Pressearbeit), Durchführung (Programm, Nebenprogramm), 28 Stunden ansprechbar sein, auf harter Matte schlafen ...) hätte dieser Lehrgang (wie viele andere auch) gerne noch mehr Teilnehmende verdient, aber wenn sich viele Vereine aus der Kinder- und Jugendarbeit zurückziehen, wird es eben schwierig, solche Veranstaltungen überhaupt noch anzubieten. Wenn natürlich jeder einzelne nur sein eigenes Aikido und das „Vorwärtskommen“ und Verbessern sieht, sterben die Jugendarbeit und irgendwann auch diese Angebote.
Detlef Kirchhof (hat sich seit über 20 Jahren der Jugendarbeit verschrieben),
MTSV Hohenwestedt e.V.