Es war ein ungeplantes Highlight: Für 26 junge Skifahrer im Alter von 12 bis 13 Jahren endete die Ski-Klassenfahrt mit einem Schnuppertraining Aikido. Die Schüler aus der Region Freiburg waren zusammen mit uns Aikidoka vom Aikido-Skilanglauf-Lehrgang in der ersten Februarwoche auf dem Herzogenhorn. Als stets höflich und freundlich war uns die Klasse bereits positiv aufgefallen. So wurden uns beispielsweise Türen aufgehalten und es gab auch kein Drängeln am Buffet.
Nur wurden wir ein wenig komisch beäugt, als wir im Gi und Hakama abends an ihnen vorbeizogen. Am letzten Tag schließlich, knapp zwei Stunden vor Abreise, wollte die Klasse inklusive Lehrern dann doch noch mal näher erfühlen, was wir ihnen schon die ganze Woche abends vorturnten. Bereits zwei Tage zuvor hatten sich eine kleine Gruppe von Schülern sowie die zwei Lehrer beim Training zu uns in die Halle gesellt und waren fasziniert von den runden, tänzerischen Bewegungen. Dabei entstand spontan bei Michael und mir die Idee, ein Training für die Interessierten anzubieten.
Gesagt, getan – und so rollten 26 Schüler plus zwei Lehrer nach wenigen einleitenden Worten zum Aikido knapp eine Stunde kreuz und quer über die Matte. Nicht wenige schafften es nach kurzer Zeit, sowohl rückwärts als auch vorwärts zu rollen. Danach wurde ihr Gleichgewicht auf die Probe gestellt, als es darum ging, den Partner in der Hocke nur durch Anschubsen mit der Handfläche aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Auch der Shiho-nage und Ude-osae stellten für einige keine große Herausforderung dar, sodass die Schüler sich gegenseitig bei der Technik unterstützen konnten. Mit viel Vorsicht wurde zum Abschluss noch an der „Dschungelbuch-Technik“ getestet, wie es sich anfühlt, wenn die Schlange Kaa sich langsam um den Ast wickelt (Kote-mawashi).
Die Begeisterung war riesig! Noch am Mittagsbuffet wurde lautstark über das eben Gelernte gesprochen und weiter getestet. Auch die Frage, wo es denn einen Aikido-Verein in ihrer Nähe gibt, blieb nicht aus. Von dem großen Erfolg der kleinen Aikido-Einheit waren selbst wir dann überwältigt! Manchmal lohnt es sich eben doch, aufeinander zuzugehen.
Sabine Seibert,
Post-Sportverein Nürnberg e. V.